Geschichte 

Wieser Wappen

Die Landesregierung hat mit Beschluss vom 11.02.1981 der Gemeinde Wiesen das Recht zur Führung des nachstehend beschriebenen Wappens verliehen:

"Schild geteilt - oben gespalten von Grün und Gold - in Gold eine natürliche Erdbeere - unten gold und grün gespickelt"

Das neue Gemeindewappen nimmt Rücksicht auf Geschichte und Gegenwart von Wiesen:

Aus der Geschichte im frühen 14. Jahrhundert auf dem Gebiet von Mattersburg entstandenen Gemeinde stammt die Obstschale; sie wurde mehrere Jahrhunderte als Siegelsymbol der vom Obstbau und Obsthandel lebenden Siedlung verwendet; die Erdbeere verweist darauf, dass sich der traditionelle Wiesener Obstbau in diesem Jahrhundert auf die Produktion des köstlichen Edelobstes konzentriert hat; die Spickelung schließlich deutet auf den großen Schatz der Natur, den die Gemeinde in den Wäldern am Rosaliengebirge besitzt.

Idee und Entwurf: Daniela Kriegler
Endgültige Gestaltung: Prof. Mag. Dr. Johann Kriegler
Ausführung: Dipl. Graphiker Erwin Morawitz

Wiesen wurde im Jahre 1346 erstmals erwähnt und entstand um 1300 als Rodungssiedlung, als an den Osthängen des Rosaliengebirges ausgedehnte Wiesenflächen gewonnen wurden. Bald erkannte man die besondere Eignung des Gebietes für den Obst- und Weinbau. Die ersten Siedler der neu entstandenen Siedlung dürften aus Mattersburg gekommen sein, zu dessen Gemarkung (Hotter) das Gebiet von Wiesen ursprünglich gehörte. Die wirtschaftliche Lage des Ortes, der der Grafschaft zugehörig war, wurde unter anderem durch die Nähe der Stadt Wr. Neustadt begünstigt. Diese Stadt bot einen sicheren Absatzmarkt für die landwirtschaftlichen Produkte des Ortes, vor allem für das hochqualitative Obst. Daneben konnten viele Wiesener in den zahlreichen Manufakturbetrieben Wr. Neustadts einer geregelten Erwerbstätigkeit nachgehen, sodass der Ort um das Jahr 1800 bereits über 1000 Einwohner zählte. Wirtschaftliche Impulse für Wiesen gingen auch von der Errichtung der Bahnlinie Ödenburg – Wr. Neustadt aus, welche am 20. August 1847 eröffnet wurde. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Gemeinde einen kontinuierlichen Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach dem damals geltenden Recht zur Großgemeinde erklärt. Nach dem 2. Weltkrieg, der auch von Wiesen einen hohen Blutzoll erforderte, setzte eine stürmische Aufwärtsentwicklung in der Gemeinde ein, wobei die Berufs- und Sozialstrukturen des Ortes nachhaltig verändert wurden, wozu auch die im Bereich des Hotters entstandene Feriensiedlung Römersee beitrug. Durch die Spezialisierung im Bereich Obstbau auf die Ananas- Erdbeerkultur, welche bereits in der Zwischenkriegszeit eingesetzt hatte, errang Wiesen als Erdbeerdorf einen weit über die Grenzen des Burgenlandes reichenden Ruf, der sich mit einer gut organisierten Vermarktung und Werbung noch steigerte. Daneben wurde der Ort auch durch das seit über zwei Jahrzehnten bestehende alljährlich im Sommer stattfindende Jazz-Festival österreichweit bekannt. Insgesamt kann daher gesagt werden, dass der Gemeinde Wiesen – sowohl aus historischer als auch aus gegenwärtiger Sicht - jene größere wirtschaftliche Bedeutung für die nähere Umgebung zukommt, welche eine Verleihung des Rechtes zur Führung der Bezeichnung „Marktgemeinde“ rechtfertigt.

Die Feierlichkeiten „670 Jahre Wiesen", 30 Jahre Freundschaftsvertrag Wiesen - Wittingen", 35 Jahre Gemeindewappen und das „Jubiläumsjahr der Vereine" gingen perfekt organisiert am 3. und 4. September 2016 erfolgreich über die Bühne. Die Festsitzung des Gemeinderates am Samstag, den 3. September 2016 mit Ehrungen verdienter Personen und der Festakt am Sonntag, den 4. September 2016 mit Ehrung der jubilierenden Vereine und Überreichung des Ehrenringes an Vizebürgermeister a.D. Herbert Baumgartner war für die Marktgemeinde Wiesen ein großer Erfolg und überaus gut besucht.

Unter dem Motto "Erlebte Geschichte - 100 Jahre Wiesen im Burgenland" stellen wir Ihnen Erzählungen, Erinnerungen aus der früheren Zeit in Form von 20-minütigen Filmausschnitten vor.  Ein Zusammenschnitt aus erlebten Dingen, erzählt von verwurzelten Wiesener und Wiesenerinnen die durch Erzählungen veranschaulichen, was in der vergangenen Zeit erlebt wurde.

Die Filmausschnitte wurden von Herrn Josef und Herrn Werner Pauschenwein verfasst.

Vielen Herzlichen Dank an den Verfasser der Filmausschnitte sowie an den beteiligten Personen für diese Ausarbeitung, die einen Einblick in die frühere Zeitgeschichte ermöglichen.